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Persönlichkeiten

In einer Urkunde des Erzbischofs Wichmann aus dem Jahr 1183 wird der Ritter Wichard von Schartow als erzbischöflicher Ministerialer in Magdeburg erwähnt.

Quelle: v.Mülvenstedt: Regesta Archiepiscopatus Magdeburgensis, Magdeburg 1876, Bd. 1, S. 696

Heine (Heinrich) Schartow (ca. 1215- 1294) war ab 1261 Schöffe am Kaiserlichen Schöffenstuhl in Magdeburg 1.

Sein Sohn Conrad v. Schartow (1270?-1354?), wird 1301 als Bürger in Schartau (bei Stendal) erwähnt. Der Ritter erscheint 1305-1354 als Zeuge 8 A X 85. Er hatte 7 Söhne:

  1. Henning v. S. (1300?-?), 1335-1350 als Ritter u. Zeuge erw. 1 Bd.1
  2. Heidenreich (Heideke) v. S. (1320?-1391?), Ritter, 1342, 1350, 1370, 1372 u. 1391  erw.
  3. Hans v. S. (?-?), 1352 u. 1363 erw. 1 Bd.1
  4. Otto v. S. (?-?), 1358, 1366, 1369 erw. 8 A V 117
  5. Kurt v. S. (1330?-1386?), 1357, 1370-1381 Stiftsherr zu Peter u. Paul in Magdeburg 11 S.775
  6. Konrad v. S. (?-?), 1325 – 1376 erw. , 1386 Probst am Kloster U.L.Fr.1 Bd.1, S.397, 1398-1409 Dekan 11 S.768  
  7. Heinrich v S. (?-1393?), 1358, 1367, 1386 erw. 2 S.214-215
    Hanna (Heinrichs Frau) bekam 1390 als Mitgift 3 Viertel Sole in der Quelle Gutjar und 1 Hütte in der Stadt Groß Salze.

Aus der Linie von Burg wird um 1230 ein W. von Schartau als Bürger von Magdeburg erwähnt 2, 1234 auch Heidenreich u. Conrad Schartau 1 S.49-50.

Heidecke Heidenreich Schartow * ungefähr 1265 in Magdeburg; †1335? in Stendal, wird als Ratsmann erwähnt.

Sein Sohn, Johann von Schartow * ungefähr 1298 in Stendal; †1376?, wird 1332 als Gewandschneider erwähnt.

Siegel: Hennig Schartow 1438 2 Bd.3, S.1030, Tafel IV

Die Gebrüder Johannes und Peter Schartow werden 1406 als Presbyter in St. Jacobi in Stendal erwähnt 16.

Magdeburg um 1572 (Gemälde v. Franz Hogenberg)
Die hölzerne Brücke über die große (jetzige alte-) Elbe ist oben im Bild angedeutet.
2 Bd.1, S.273

Tilemann Schartow wurde um 1400 in Magdeburg geboren und war Stiftsherr von St. Moritz in Mittenwalde(?).
Von 1427-1428 war er Pfarrer in Rathenow (St. Marien). 1442-1443 war er Probst am Benediktinerinnenkloster Spandau (https://de.wikipedia.org/wiki/Benediktinerinnenkloster_Spandau).
Am 23.09.1443 beurkundet der notarius publicus Tilemann Schartow, Kleriker des Hochstifts Halberstadt, einen Vergleich des Klosters Lehnin mit Dietrich von Rochow zu Golzow (http://blha-recherche.brandenburg.de/detail.aspx?ID=399034). Im Prozeßregister vom 01. April 1444 des Klosters Lehnin, S. 26 ist dazu geschrieben: „Der von keiserliker macht opernbare schriver Tilemann Schartow, ein Halberstädter Kleriker, hat im Prozeßregister lediglich die Zeugenaussagen notiert, die für das Kloster günstig lauteten.“
1451 wird Tilemann Schartow im Testament des Propstes zu Tangermünde als Kanoniker am Kollegiatstift St. Sebastian in Magdeburg erwähnt 6 A V 215-217.

Heinrich Schartow der Sohn von Hennig Schartow und Ehefrau Sophia aus Magdeburg immatrikuliert als Stiftsherr 1457 in Leipzig (Geschichtsblätter Magdeburg 9. 1874, S. 126).
1470 wird Heinrich S. als Propst des Klosters Unserer lieben Frauen zu Magdeburg erwähnt 6 A V 215-217.

Ein Zweig der Familie ist in der Altmark ansässig geworden. Das Dorf Schartau (heute Ortsteil von Rochau bei Stendal) wird seit 1318 urkundlich erwähnt 6 A V 67.

Der gemeinsame Sohn Dr. Johann Benedict Schartow (1602– ca. 1666) war Hof – und Gerichts – Advocatus sowie Gesamtrichter in der Altmark. Er heiratete 1637 in Stendal Margarethe von Alemann (1603–1637).

Der Sohn von Johann Benedict Schartow und Margarethe von Alemann, Johann Martin Schartow (*1637 in Stendal; †1695 in Magdeburg) war Kurfürstlicher Kammersekretär in Stendal und heiratete 1661 Margarethe Sibylle Schönbeck(1643 – 1711). Sie hatten 5 Kinder:
1. Johann Martin Schartow *1662 (als Säugling gest.)
2. Johann Benedict Schartow *1663 in Magdeburg; †1726 ebd., ab 1686 Studium in Helmstedt, Dr. jur., Kriegs- u. Steuerkommissar

Monographien von Dr. Johann Benedict Schartow
auch Verfasser der Trauerschrift: „Den Verlust ohne Schaden…“ von 1718 für den Vater Josias Mörder seiner Schwägerin Anna Dorothea, geb. Mörder.   


3. Maria Margaretha Schartow *1665; †1691(1701?) in Magdeburg
4. Christian Johannes Schartow *1669 in Magdeburg; †1724 ebd.
5. Regina Sophia Schartow *1684; †1733

  • Christian Josias Schartow *1698; † nach 1724. 1717 Studium in Helmstedt; Kämmerer in Magdeburg.
  • Anna Margaretha Schartow *1700 (als 1 Jahre altes Kind gest.)
  • Johann Benedict Schartow *1702; †1781; Kaufmann, Schiffer
  • Anna Dorothea Schartow *1704 (als Säugling gest.)
  • Josias Gottlieb Schartow *1705 (als 3-jähriges Kind gest.)

Aus zweiter Ehe mit Maria Elisabeth Block (*1691; †1755 in Magdeburg) gingen folgende Kinder hervor:

  • Johann Christoph Schartow *1708; † nach 1724
  • Anna Margaretha Schartow *1710 (als 10 Jahre altes Kind gest.)
  • Maria Elisabeth Schartow *1711(als Säugling gest.)
  • Johann Martin Schartow *1712 (als Säugling gest.)
  • Christian Schartow *1713; † nach 1724
  • Marie Elisabeth Schartow *1715; †1767; war verheiratet mit Prediger Burghoff in Magdeburg.
  • Charlotte Christine Schartow *1717; †1719
  • Johann Friedrich Schartow *1722; † nach 1724

Magdeburg, Breiter Weg 17 (Foto von 1937)

Magdeburg, Breiter Weg 173 „Zum goldenen Hirsch“, Foto von 1937

  1. Ehe 1772 in St. Ulrich mit Sofie Henriette Behrens, *1753; †1776 (Beisetzung im Köppeschen Erbbegräbnis, der Totengruft unter der Ulrichskirche in Magdeburg)
    Sohn: Johann Friedrich Benedict Schartow *1775 in Magdeburg, †1856 in Frankfurt/Oder (s.u.)
  2. Ehe mit Dorothea Magdalene Wilhelmine Brömme, †11.10.1783
    Sohn: Friedrich Wilhelm Johann Schartow *1778 Magdeburg, †1860 ebd., Kaufmann, wohnte im „Goldenen Hirsch“, 1787 Klosterschule „Unserer Lieben Frau“ zu Magdeburg. 1789 – 1793 Handelsschule. 1801 Freimaurer, Kaufmann, Buchhalter; 1815 Engroshandel. Lernte Handlung der Loge bei Kaufmann und Bürgermeister Karl Heinrich Keyser (Logenmitglied). Hauptagent der Berlinischen Feuer-Versicherungs-Anstalt. Buchhalter beim Vater. Im „Magdeburger Adreßbuch von 1817“ wird er als 2. Leutnant der Zweiten Schützen-Compagnie und Administrator des Kirchenkollegiums von St. Ulrich und Levin genannt.
  3. Ehe 1785-1794 mit Wilhelmine Henriette Runde
    Tochter: Wilhelmine Schartow *1789; †1811, verheiratet mit Friedensrichter Hendrich in Breslau
  1. Ehe 1799 mit Auguste Trevian *1776 in Frankfurt/Oder; †1813 in Soldin
    Tochter: Auguste Wilhelmine Amalie Schartow *1802 in Warschau; †1877, Ehe mit von Scholtz-Hermensdorff.
    Tochter: Pauline Schartow *1812 in Soldin; †1829 in Frankfurt/Oder.
  2. Ehe 1815 mit Auguste Ernestine Stubenrauch*1785 in Berlin, †1860 ebd.
    Sohn: Adolf Friedrich Benedict Schartow *1817 in Frankfurt/Oder;  †1899 in Berlin, Jurist.
    Sohn: Friedrich Wilhelm Gustav Schartow *1819 in Frankfurt/Oder; †1893, Offizier.

1 Hertel G.: Urkundenbuch des Klosters Unser Lieben Frauen zu Magdeburg (Rotes Buch), Halle 1878
2 Hertel G.: Urkundenbuch der Stadt Magdeburg, 1892
3 Hoffmann, Friedrich Wilhelm: Geschichte der Stadt Magdeburg-nach den Quellen bearbeitet, Band 1
4 Rosenstock E.: Ostfalens Rechtsliteratur unter Friedrich II. – Texte und Untersuchungen, Weimar 1912
5 Hertel G.: Die ältesten Lehnbücher der Magdeburgischen Erzbischöfe, 1883
6 Riedel A.F.: Codex diplomaticus Brandenburgensis, Berlin 1845
7 Magdeburger Schöppenchronik, Ms. boruss. fol. 172, Staatsbibl. Berlin, S. 290 f.
8 URL: https://peoplepill.com/people/christian-schartow
9 Guido Skirlo: Der Breite Weg – ein verlorenes Stadtbild, Broschüre der Landeshauptstadt Magdeburg 69/2005
10 Klaus Kramer: Magdeburger Häuserbuch – Hausnummern Hauszeichen und Hausnamen, Broschüre Stadtplanungsamt Magdeburg 83/2001
11 URL: https://peoplepill.com/people/christian-schartow
12 Autobiografie des Johann F. Benedict Schartow (1831) auf https://homorechte-galerie.hpage.com/familiensaga-2.html
13 URL: https://www.wikitree.com/genealogy/SCHARTOW und https://ofb.genealogy.net/namelist.php?ofb=magdeburg&nachname=Schartow&lang=de
14 Biographisches Handbuch der Preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740-1806/15 (Berlin)
15 Wentz, Schwineköper: Germania Sacra, Erzbistum Magdeburg Bd.1
16 Riedel: Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg, Bd. 15, S.199
17 URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Magdeburger_Stra%C3%9Fen/S